Samstag, 20. November 2010

Patientennummer: 52

Vor wenigen Tagen sagte Greg Oden noch, dass alles nach Plan läuft. Ende Dezember hofft er auf ein Comeback für die Trail Blazers. Und dann der Schock: Die Nummer 52 hat einen Bänderschaden, diesmal im linken Knie. Eine schwere Operation steht an, bei der der Knorpel im Knie angebohrt wird.Portlands Athletik-Coach Jensen beschreibt die Situation als einen Fußtritt in den Magen, wie wenn jemand gestorben wäre.
Der Junge, der mit 19 schon aussah wie ein 60-Jähriger, wird wohl wieder die komplette Saison ausfallen. Eine Garantie, dass er danach wieder Profisport betreiben kann gibt es nicht. Aber das ist nur der letzte Eintrag auf der langen Liste von Odens Verletzungen.
Fangen wir vorne an:
2007/2008: Rechtes Knie: 0 Spiele
2008/2009: immerhin 61 Spiele (21,5 Min, 8,9 Pkt, 7 Reb)
2009/2010: Kniescheibenbruch:  21 Spiele (23,9 Min, 11,1 Pkt, 8,4 Reb, 2,3 Blk)
2010/2011: Linkes Knie: 0 Spiele
In vier Jahren hat es Oden auf ganze 82 Spiele gebracht, also eine normale Saison.
Als der dominanteste Center auf dem College wurde er 2007 von Portland zum Nummer 1 Draftpick gewählt, vor Kevin Durant. Der 2,13 große und 130 Kg schwere Center wurde als nächster Superstar angepriesen, der kommende Franchise-Player in Portland, der das Team zum Contender machen sollte. Er selbst sagte, dass so 15 Meisterschaften ganz nett wären.
Aber diese Pläne sind längst verworfen. Greg Oden kann froh sein, wenn er noch die Chance bekommt, ein Rollenspieler in der NBA zu werden.
Für ihn selbst steht jetzt seine gesamte Karriere auf dem Spiel. Im Sommer wird er Restricted Free-Agent, die Blazers haben also das letzte Wort, aber wollen die so einen Spieler wirklich behalten? Es wäre ein großes Risiko und es ist unwahrscheinlich, dass die Verantwortlichen das eingehen wollen. Wahrscheinlich wird der "kommende Superstar" wohl in der Versenkung verschwinden... Aber er hat noch Glück, er hat Millionen gesammelt, durch den Vertrag bei Portland, als auch durch Werbeverträge, was vielen anderen riesigen Talenten nich vergönnt ist.
Aber die Nummer 52 ist nicht die einzige Sorge bei den Blazers: Superstar Brandon Roy hat sich auch am Knie verletzt.
Und wie sagt man: Haste Scheiße am Sneaker, haste Scheiße am Sneaker...


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